Betrachten wir einmal das Knie

Schaut man sich die Verletzungsstatistiken für Läufer an, so ist das schmerzende Knie seit Jahrzehnten in jeder Untersuchung mit einem Anteil von 20-30% vertreten. Dabei sollte man meinen, dass die immer technischer werdenden Laufschuhe hier längst Abhilfe geschaffen hätten. Aber nicht nur beim Laufen und im Sport „zwickt“ uns häufig das Knie.
Keine Frage, Kniebeschwerden gehören natürlich in die Obhut eines Arztes.

Aber woran liegt es eigentlich, dass das Knie so häufig betroffen ist und was können wir selbst „lauftechnisch“ dagegen tun?

Das Knie ist unser größtes Gelenk und auch das komplizierteste Gelenk im Körper. Als Scharnier zwischen Ober- und Unterschenkel verrichtet es täglich Schwerstarbeit: ständiges Strecken und Beugen über Jahrzehnte hinweg, dazu kommen bei manchen Menschen angeborene Schwächen und – je nach sportlicher Aktivität und Beruf – auch noch Stöße von enormer Wucht oder kritische Dauerbelastungen. Als Verbindungsgelenk zwischen Unterschenkel und Oberschenkel wird die Bewegung des Knies sowohl von oben, also von Hüfte und Rumpf, wie auch von unten vom Fuß beeinflusst.

Für uns als Fachberater bedeutet das, dass wir beim Laufschuhverkauf, und bei vorhandenen Kniebeschwerden erst recht, immer auch auf die Hüft- und die Rumpfbewegung schauen müssen. Der Laufschuh darf die Kniebewegung nicht negativ beeinflussen. Oft ist eine Kräftigung der Rumpfmuskulatur zusätzlich angesagt und eine knieschonende Lauftechnik mit kürzeren Schritten wird empfohlen. Wir müssen immer die Bewegung insgesamt betrachten, wenn wir Beschwerden vermeiden wollen. Und das gilt auch für unseren Alltag abseits des Sports.